Für kindergerechte Restaurants



Heute stelle wir euch Anja Poeschke vor, die uns Eltern den Abend versüssen möchte. Nicht mit Desserts, aber mit Ablenkung für die Kinder. Tolle Idee finden wir!

Stell dich und deine Familie doch bitte kurz vor.

Ich heisse Anja, bin 38 Jahre und ich habe mit meinem Mann zwei Kinder, 4 und 7 Jahre. Wir leben seit 7 Jahren in der Schweiz. Wir sind neugierige und inzwischen an Erfahrung reiche Auswanderer – ursprünglich kommend aus dem Land Brandenburg.

Wie heisst deine Firma, was macht sie genau und was sind deine Aufgaben da?

Restaurantausstattung Anja Poeschke mit dem Namen „Reserviertfür Kinder“ ist eine Einzelfirma, die ich allein gegründet habe. Die Idee ist die kindgerechte Restaurantausstattung anhand eines liebevoll und professionell ausgearbeiteten Konzeptes. Ausserdem arbeite ich auch für Catering und Veranstaltungen mit der mobilen Variante: eine Kinder Kreativ Insel. Der Hauptgedanke meiner Dienstleistung soll der sein, dass auch Familien wieder mehr Chancen haben, gut essen zu gehen, inklusive Ihrer Kinder. Die Kinder lernen nicht nur das Schnellrestaurant kennen und der Gastronom hat dadurch Vorteile, dass er zukünftig Stammgäste hat und Menschen die sich einfach bei Ihm wohl fühlen und in Ruhe essen gehen können. Denn nichts ist angenehmer für eine Familie, wenn das Restaurant zeigt, es ist kinderfreundlich und kindgerecht ausgestattet mit allem was man beim Essen gehen so benötigt.

Was hattest du vor den Kindern für einen Beruf?

Ich bin gelernte Marketingfachfrau in einer Werbeagentur und später war ich eine Kundenbetreuerin für einen namhaften Mobilfunkanbieter in Berlin. Ausserdem bringe ich über 15 Jahre Erfahrungen in der gehobenen Gastronomie, als Leiterin einer Bar, Servicekraft und aus dem Catering mit.

Wieso hast du dich selbständig gemacht?

Mein Vater war selbständig und ich habe einfach zu viele Ideen. Die Motivation, mit meinem eigenen Konzept Geld zu verdienen, wuchs in jungen Jahren bereits in mir heran. Auf der Erkundungstour über mehrere Jahre, wie „Selbständig – machen“ so funktioniert, habe ich mir jetzt meinen Start zugetraut.

Was treibt dich morgens aus dem Bett?

Meine Ideen. Und die Motivation, mich selbst zu organisieren und dass ich aus Eigeninitiative entscheiden kann.

Was gefällt dir besonders an der Selbständigkeit / dem Status der Mompreneur?

Es wächst das Selbstvertrauen. Es gibt mir Bestätigung. Das eigene Netzwerk wächst schneller und ich bekomme sehr wertvollen Input von Gleichgesinnten – vor allem von selbständigen Frauen. Es interessiert sich Jemand für Deine Idee.

Bereust du deine Entscheidung manchmal?

Nein, aber es ist eine Herausforderung, streng zu sich zu bleiben.

Wie sieht die Zukunft deines Unternehmens aus?

Erfolgreich, ich möchte von meinem Unternehmen leben können und dazu wird es eine zweite Idee geben, die ich bald umsetze und die auch ins bestehende Konzept passt. Dann habe ich endlich meine Zukunft bereichert.

Was hält deine Familie von deiner Selbständigkeit?

Sie mögen meine Ideen schon immer und meine Mutter hat mir eine Selbständigkeit oft angeraten. Aber Alle kennen das Risiko und wenn sich die Familie sorgt, ist das in dem Fall sicher normal. Jedoch auf mentale Unterstützung kann ich zählen. Unsere Kinder werden das Unternehmen wohl kaum übernehmen, dazu ist uns Ihre berufliche Ausbildung zu wichtig und sie sollen auch zunächst ins Berufsleben als Angestellte einsteigen. Ich denke, meine Firma wird zu klein dafür sein, diese in meine Familie einzubringen und weiter zu halten über Generationen. Doch momentan zähle ich es, auch wenn es meine eigene Idee ist, als Familienunternehmen, wo Jeder mitreden kann.

Wie organisierst du deine Work-Family-Balance?

Momentan hält es sich alles noch in Grenzen. Es wird ein gewisses Zeitmanagement notwendig sein. Das lebe ich im Moment in kleinem Rahmen. Sollte mehr an Organisation notwendig werden, informiere ich mich immer gern bei Erfahrenen. Ich werde sicher zwei volle Arbeitstage anstreben, an denen Büroarbeit wichtig ist. Sonst besteht meine Arbeit auch aus viel Leistungserbringung unterwegs – Einkäufe und Messebesuche sowie Kundenbesuche und die Lieferung. Sollte dort ein Kind mal mit fahren müssen, ist das sicher machbar – das ist der Vorteil, dass ich es dann bestimmen kann. Es ist ein Spagat, den man jedoch weitestgehend wohl überlegt und in Absprachen organisieren sollte.

Hast du Rituale, um den Tag in Schwung zu bringen? Wenn ja, welche?

Ein sehr liebevolles Frühstück inklusive Kaffe – mir extrem wichtig - und das Gespräch mit unseren Kindern über lustige Erlebnisse. Querlesen eines wichtigen Tagesthemas aus den Nachrichten oder in einem interessanten Buch gefällt mir morgens auch, um seine Gedanken in Schwung zu bringen.

Was oder wer inspiriert dich?

Die totale Langeweile und Schlaf- das ist meine Inspiration No 1!

Weiterhin komme ich durch Lesen, Niederschreiben und meinem kreativen Arbeitsplatz auf Ideen. Zudem schaue ich mir meine unzähligen Journale regelmäßig an. Unterwegs habe ich Sinne und Augen scharf gestellt und finde viele Anregungen. Ich lese seit Jahren viele Berichte über Unternehmerinnen.

Hast du eine Mentorin und wenn ja, wie hast du sie gefunden?

Ein Mentor. Er ist mein ehemaliger Kollege aus der alten Heimat. Kennen gelernt habe ich ihn im BWL Studium. Seine Familie und wir sind sehr befreundet über Jahre hinweg. Er kann mir stets strategisch weiter helfen, hat immer klare Gedanken und fragt auch, wie es mir geht. Ich habe in jeder beruflichen Situation seine wertvolle Unterstützung. Und sonst spreche ich Unternehmer einfach an, wenn ich Fragen habe.

Was würdest du einer neuen Mompreneur empfehlen, die sich selbständig machen will?

Raus gehen an die Öffentlichkeit, Netzwerke schaffen oder anfragen. Gespräche mit Erfahrenen suchen. Die eigene Idee mehrfach hinterfragen.

Was ist dein Motto, im Leben, im Beruf?

Mein Beruf: „Gute Einfälle sind Geschenke des Glücks“ (Lessing)

Mein Leben: „Eine Krise kann ein produktiver Zustand sein. Man muss ihm nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen“

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