"Arbeitest du?"
Eine Frage, auf die unsere Gastautorin und mompreneur Josiane Hosner nie eine ganz geradlinige Antwort weiss.
Eigentlich arbeite ich von morgen früh bis abends spät. Sitze ich manchmal
stundenlang im Garten und spiele mit den Kindern? Ja, das auch. Verdiene ich
etwas mit meinem Kräutergeschäft? Naja, das ist so eine Sache. Und, wie bringe
ich das alles unter einen Hut? Bin ich so durchorganisiert das jede Minute
verplant ist? Eingeteilt? Kaum Luft für aussergewöhnliches und ungeplantes?
Keineswegs.
Ich bin
Mutter von zwei Kindern, ein drittes ist unterwegs. Mein Mann ist selbstständig
und hat seine Werkstatt bei uns im Haus. Vor einigen Jahren habe ich
angefangen, mein Kräutergeschäft aufzuziehen. Ich stelle in Handarbeit frische
Kräutersalben, Massageöle und andere entspannende Produkte her. Meine
Naturkosmetik ist natürlich, lokal und fröhlich, und viele Kräuter pflücke ich
bei mir im Garten und verarbeite sie weiter. Ich besuche Märkte, betreibe in
Langenthal, BE, ein kleines Lädeli und unterrichte Kräuterkurse.
Von
Freundinnen werde ich oft angesprochen, wie ich das alles schaffe. Denn ein
Workaholic bin ich keineswegs, aus gesundheitlichen Gründen sprühe ich auch
nicht immer voller Energie.
Es ist eine Sache von Prioritäten setzen, der Lust
und von Kompromissen. Präsent sein mit Newslettern und Facebookbeiträgen, damit
wie Welt um mich sieht, was ich mach, und ich so auch verkaufen kann. Zum Glück
fällt mir das Schreiben leicht. Zum Glück liebe ich es, bunte Fotos von meinen
Blumen und Kräutern zu machen. Zum Glück ist mein Mann so richtig gerne mit den
Kindern unterwegs und hält mir so ein paar Markttage und Abende frei. Zum Glück
mache ich das, was ich mache, so richtig gerne – sonst wäre es mir schon längst
zuviel!
Wachsen mit
meine Kräuter manchmal über den Kopf? Höchstens im Garten. Im Alltag kombiniere
ich geschickt wie ich mag: andere Mütter kochen vielleicht mal ein feines Menu
mehr, während ich auf dem gleichen Kochherd meine Salben koche. In den Garten
können die Kinder gut mitkommen, und beim Pflegen, Jäten und Ernten helfen.
Mein älterer Sohn hilft wahnsinnig gerne mit, wenn ich an einem Markt bin.
Entspannt
meine zwei Leidenschaften zu kombinieren, das Mutter-und Ehefrau sein und meine
Kräuterliebe, ist aber nur möglich, da ich keine Familie davon ernähren muss.
Der Umsatz steigt zwar jährlich, und die Ideen wachsen genauso schnell und
vielfältig wie die Pflanzen in meinem Garten. Doch zum Leben reicht es noch
nicht. Mein Plan ist es, wenn die Jüngsten in den Kindergarten kommen, mein
eigenes Geschäft so richtig zum Blühen zu bringen, auch in finanzieller
Hinsicht. Während für die nächsten 4 – 5 Jahre der Alltag mit der Kräuterarbeit
und den Kindern kombiniert wird, freue ich mich auch schon riesig darauf, wohin
mich mein Weg danach noch führen wird.
Blogpost von mompreneur Josianne
Hosner, Lotzwil/CH
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